Putins Drohung an westliche IT-Firmen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am 26. Mai 2025 westlichen IT-Firmen, die Russland nach Beginn des Ukraine-Kriegs verlassen oder ihre Aktivitäten stark eingeschränkt haben, offen mit Gegenmaßnahmen gedroht. In einer Besprechung mit russischen Unternehmern sagte er wörtlich: „Man muss sie drosseln“ – und meinte damit explizit westliche Technologiekonzerne wie Microsoft und Zoom, deren Dienste in Russland weiterhin genutzt werden, obwohl sie offiziell nur noch eingeschränkt verfügbar sind.

Anlass und Kontext

Putins Äußerung erfolgte als Reaktion auf die Klage eines russischen IT-Managers, der auf die Milliardenverluste russischer Technologieunternehmen hinwies, weil viele Russen weiterhin auf westliche Software wie Zoom oder Microsoft setzen. Putin warf dem Westen vor, Russland wirtschaftlich „erdrosseln“ zu wollen, und forderte, mit „Gleiches mit Gleichem“ zu antworten.

„Wir müssen sie erdrosseln“, sagte Putin, und betonte, dass Russland bisher günstige Bedingungen für ausländische Unternehmen geschaffen habe, diese aber dennoch versuchten, Russland zu schaden

Konkrete Maßnahmen und bisherige Praxis

Russland hat bereits in der Vergangenheit technische und regulatorische Maßnahmen gegen westliche Internet- und IT-Dienste ergriffen:

• Drosselung der Netzgeschwindigkeit: Viele ausländische Online-Dienste, darunter YouTube, sind in Russland nur noch mit erheblichen Einschränkungen nutzbar. Ohne VPN laden Videos extrem langsam.
• Sperrung von Plattformen: Facebook und Instagram wurden als „extremistisch“ eingestuft und gesperrt. Auch große VPN-Anbieter sind blockiert, um Umgehungen der Zensur zu verhindern.
• Förderung russischer Alternativen: Parallel baut Russland eigene Plattformen wie RUTube aus, um westliche Angebote zu ersetzen
• Erschwerte Exit-Bedingungen: Westliche Firmen können Russland nur verlassen, wenn sie ihre Vermögenswerte mit hohen Abschlägen verkaufen. Ein Rückkehr auf den Markt soll ihnen erschwert werden.

Politische und wirtschaftliche Bedeutung

Putins Drohung ist Teil einer breiteren Strategie, die russische Wirtschaft und IT-Branche von westlicher Technologie unabhängiger zu machen und den Einfluss ausländischer Unternehmen einzudämmen. Die russische Regierung sieht sich durch die westlichen Sanktionen und den Rückzug vieler Unternehmen wirtschaftlich unter Druck gesetzt und reagiert mit Protektionismus und Repressalien.

Gleichzeitig gibt es Spekulationen, dass einige US-Firmen angesichts einer möglichen politischen Annäherung zwischen den USA und Russland unter Präsident Trump eine Rückkehr auf den russischen Markt erwägen könnten. Putin machte jedoch klar, dass Unternehmen, die Russland verlassen haben, bei einer Rückkehr nicht mit offenen Armen empfangen werden.

Putins Aussage „Man muss sie drosseln“ ist eine klare Drohung an westliche IT-Konzerne, die Russland verlassen haben oder deren Dienste weiterhin genutzt werden. Russland setzt damit seinen Kurs der digitalen Abschottung und wirtschaftlichen Vergeltung gegen den Westen fort, um die eigene IT-Branche zu schützen und die Abhängigkeit von ausländischer Technologie weiter zu reduzieren

Quellen:

1. https://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/putin-will-westliche-it-firmen-in-russland-ausbremsen-1034764155
2. https://www.stern.de/politik/ausland/putin-droht-it-firmen–die-russland-verlasen-haben-35758792.html
3. https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/MICROSOFT-CORPORATION-4835/news/Putin-will-westliche-IT-Firmen-in-Russland-ausbremsen-50066747/
4. https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100739928/ukraine-krieg-wladimir-putin-droht-westlichen-firmen-in-russland.html
5. https://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=6660006
6. https://www.arabnews.com/node/2602268/world
7. https://www.barrons.com/news/putin-threatens-to-throttle-western-firms-remaining-in-russia-8bb06070