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Belgien erwägt Rückzug vom ESC – Spanien fordert Überprüfung des Publikumsvotings
Nach dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 ist eine heftige Debatte um die Integrität des Publikumsvotings und die Teilnahme Israels entbrannt. Zwei Länder stehen dabei besonders im Fokus: Belgien und Spanien.
Belgien: Rückzug vom ESC wird erwogen
Der flämische öffentlich-rechtliche Sender VRT stellt die weitere Teilnahme Belgiens am ESC infrage. Hintergrund sind Zweifel am ESC-Zuschauervoting, insbesondere nach dem überraschend guten Abschneiden Israels, das im Publikumsvoting auf Platz zwei landete. Zwar gibt es laut VRT keine konkreten Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung, dennoch fordert der Sender von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) „volle Transparenz“ und stellt die Frage, ob das aktuelle Abstimmungssystem tatsächlich ein faires Abbild der Zuschauermeinungen liefert. Ohne ernsthafte Antworten auf die geäußerten Bedenken werde die zukünftige Teilnahme Belgiens am ESC in Frage gestellt.
VRT kritisiert zudem, dass der ESC „immer weniger zu einer vereinenden und unpolitischen Veranstaltung geworden ist“ und zunehmend im Widerspruch zu den ursprünglichen Werten des Wettbewerbs stehe.
Spanien: Überprüfung des Publikumsvotings gefordert
In Spanien hat das ESC-Ergebnis eine politische Debatte ausgelöst. Ministerpräsident Pedro Sánchez forderte offen den Ausschluss Israels vom Wettbewerb, begründet mit dem militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen. Er verwies auf die Entscheidung, Russland wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine auszuschließen, und forderte, „keine doppelten Standards in der Kultur zuzulassen“.
Der staatliche Sender RTVE kündigte an, eine offizielle Überprüfung des Publikumsvotings bei der EBU zu beantragen. Die spanischen Zuschauer hatten die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael mit ihrem Song „New Day Will Rise“ auf Platz zwei gewählt. RTVE begründet den Antrag damit, dass das Televoting durch die aktuellen militärischen Konflikte beeinflusst worden sein könnte, was den kulturellen Charakter des ESC gefährde. Auch andere Länder planen laut RTVE, ähnliche Anträge zu stellen.
Reaktionen und Ausblick
Die EBU bestätigte, dass kritische Nachfragen eingegangen sind, und verwies darauf, dass das Televoting von der Kölner Firma Once seit Jahren zuverlässig koordiniert werde. Diese habe versichert, dass die Abstimmungsergebnisse korrekt angegeben wurden.
Die Debatte zeigt, dass der ESC in diesem Jahr stärker als je zuvor von politischen Konflikten überlagert wurde und das Vertrauen in die Unabhängigkeit und Fairness des Votings bei einigen Ländern erheblich erschüttert ist. Ob es zu einer Überarbeitung des Abstimmungssystems oder gar zu Rückzügen von Teilnehmerländern kommt, bleibt abzuwarten. Die EBU hat angekündigt, Gespräche mit den beteiligten Sendern zu führen.
Quellen:
Geschrieben von: redaktion
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