Emojis statt Anrufe: Das Smartphone wird immer weniger als Telefon genutzt
Die Art und Weise, wie Menschen ihr Smartphone nutzen, hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Während das Telefonieren früher die Hauptfunktion war, dominieren heute Messaging-Apps, Emojis und asynchrone Kommunikation den Alltag – und klassische Anrufe geraten zunehmend ins Hintertreffen.
Rückgang der Telefonate – Gründe und Trends
- Laut aktuellen Studien bevorzugen vor allem jüngere Generationen Textnachrichten, Sprachnachrichten oder E-Mails gegenüber klassischen Telefonaten. Live-Anrufe werden oft als störend, zeitaufwendig oder sogar stressig empfunden.
- Professor Duncan Brumby, Experte für Human-Computer-Interaction, erklärt: Viele Menschen – besonders im Alter von 18 bis 34 Jahren – empfinden Telefonate als unangenehme Unterbrechung, während asynchrone Kommunikation (wie Textnachrichten) mehr Kontrolle und Flexibilität bietet.
- Die Nutzung von Online-Kommunikationsdiensten wie WhatsApp, Snapchat oder iMessage ist rasant gestiegen. In Großbritannien beispielsweise ist das tägliche Verschicken von Online-Nachrichten mittlerweile deutlich verbreiteter als tägliche Telefonate: 67 % der Nutzer von Messaging-Diensten schreiben täglich, aber nur 26 % führen täglich ein Telefongespräch.
- Eine repräsentative Umfrage zeigt: 58 % der Erwachsenen würden lieber 24 Stunden auf Telefonate verzichten als auf ihre Lieblings-Messaging-App.
Emojis und neue Kommunikationsformen
- Emojis, GIFs und Sprachnachrichten sind heute zentrale Bestandteile der digitalen Kommunikation. Sie ermöglichen es, Emotionen schnell und unkompliziert zu vermitteln – etwas, das früher oft ein Anruf übernahm.
- Die Bedeutung von Emojis zeigt sich auch in neuen Funktionen: Google testet beispielsweise „Audio Emojis“, die während eines Telefonats abgespielt werden können, um Emotionen akustisch zu übermitteln – ein Versuch, die Lücke zwischen textbasierter und gesprochener Kommunikation zu schließen.
Smartphone-Nutzung im Wandel
- Das Smartphone ist längst zum Alltagsbegleiter für fast alle Lebensbereiche geworden: Im Durchschnitt verbringen Menschen 4 Stunden und 37 Minuten täglich am Gerät und greifen 58-mal pro Tag darauf zu.
- Die klassische Telefonfunktion spielt dabei eine immer kleinere Rolle, während Messaging, Social Media, Einkäufe und Entertainment im Vordergrund stehen.
Fazit
Das Smartphone wird immer weniger als klassisches Telefon genutzt. Stattdessen dominieren Messaging-Apps, Emojis und andere digitale Kommunikationsformen, die flexibler, effizienter und für viele angenehmer sind. Besonders jüngere Menschen empfinden Anrufe zunehmend als störend und setzen lieber auf asynchrone, visuell unterstützte Kommunikation.
Quellen:
- https://www.ucl.ac.uk/uclic/news/2025/jan/prof-brumby-discusses-decline-phone-calls-guardian
- https://www.ofcom.org.uk/internet-based-services/technology/whatsappening-in-the-world-of-online-communications/
- https://www.tomsguide.com/phones/android-phones/googles-new-audio-emojis-sounds-like-a-terrible-idea-poop-during-calls
- https://explodingtopics.com/blog/smartphone-usage-stats
- https://keywordseverywhere.com/blog/smartphone-usage-stats/
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