Aktuelle Situation
Der Rhein führt derzeit ungewöhnlich wenig Wasser, was viele Menschen dazu verleitet, am Ufer zu spazieren, zu baden oder zu planschen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Rheinhessen warnt jedoch eindringlich vor diesen Aktivitäten, da sie mit erheblichen und oft unterschätzten Gefahren verbunden sind.
Malte Rieth, Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Rheinhessen, rät davon ab, zu Fuß zum Turm zu laufen. Das sei gefährlich, so Rieth:
Gefahren bei Niedrigwasser
- Trügerische Sicherheit: Niedrige Wasserstände lassen den Fluss harmloser erscheinen, doch das Gegenteil ist der Fall. Bereits nach wenigen Schritten kann die Wassertiefe abrupt zunehmen, insbesondere an der Fahrrinne für die Schifffahrt, wo es plötzlich mehrere Meter tief werden kann. Dies führt schnell zu Panik und Erschöpfung, was das Risiko des Ertrinkens massiv erhöht
- Starke Strömungen: Auch bei scheinbar ruhigem Wasser bleibt die Strömung des Rheins gefährlich stark. Sie kann Schwimmer und Planschende rasch mitreißen, insbesondere Kinder, die am Ufer spielen
- Gefährliche Buhnen und Sandbänke: Buhnen (Steinwälle im Fluss) und Sandbänke verändern die Strömungsverhältnisse. Es entstehen Wirbel, die Menschen ins tiefe Wasser oder in die Fahrrinne ziehen können. Die Steine sind zudem oft rutschig und kantig, was das Verletzungsrisiko erhöht
- Gefahr durch Schiffsverkehr: Berufsschiffe sind auf dem Rhein unterwegs und können Menschen im Wasser leicht übersehen. Die Sogwirkung und die Wellen dieser Schiffe stellen eine zusätzliche Gefahr dar
- Kälte des Wassers: Selbst an heißen Tagen bleibt das Wasser im Rhein kalt, was zu Unterkühlung und Krämpfen führen kann
DLRG-Empfehlung
Die DLRG Rheinhessen rät ausdrücklich davon ab, im Rhein zu schwimmen oder zu planschen – auch bei Niedrigwasser. Wer baden möchte, sollte stattdessen ein Schwimmbad aufsuchen, wo eine Badeaufsicht und schnelle Hilfe im Notfall gewährleistet sind
Zusätzliche Herausforderungen für Rettungskräfte
- Die niedrigen Pegelstände erschweren auch den Rettungseinsatz der DLRG, da Boote oft nur schwer ins tiefere Wasser gelangen können[5].
- Die Zahl der Badetoten in Rheinland-Pfalz ist zuletzt gestiegen, was die Dringlichkeit der Warnungen unterstreicht
Fazit
Das Baden, Planschen oder Spazieren im Rhein ist bei Niedrigwasser extrem gefährlich und kann lebensbedrohliche Folgen haben. Die DLRG Rheinhessen appelliert daher an alle, die Warnungen ernst zu nehmen und auf den Sprung ins kühle Nass im Rhein zu verzichten
Quellen: DLRG Rheinhessen
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