Barbara Salesch: „Das TV-Geschäft ist härter als die Justiz“
Unterschiede zwischen Justiz und Fernsehen
Barbara Salesch, bekannt als TV-Richterin und ehemalige Juristin am Landgericht Hamburg, hat im Laufe ihrer Karriere beide Welten intensiv kennengelernt: die der Gerichte und die der Fernsehsender. Ihr Fazit ist eindeutig: „Ich tendiere dazu, zu sagen: Das Fernsehgeschäft ist härter als die Justiz“.
Begründung für ihr Urteil
Salesch betont, dass im deutschen Justizsystem eine gewisse Sicherheit herrsche. Der Staat garantiere, dass Richter und Staatsanwälte gut und unbeeinflusst arbeiten könnten, was zu einer gewissen Gelassenheit führe. In der Medienwelt hingegen wehe ein deutlich schärferer Wind. Besonders im Privatfernsehen stehe der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund: „Das Fernsehen – zumindest das Privatfernsehen – muss Geld verdienen. Das ist eben so. Und dadurch wird schnell der Daumen gehoben oder gesenkt“. Entscheidungen über Formate und Karrieren fallen dort oft kurzfristig und unter hohem Druck.
Karriere und aktuelle Projekte
Barbara Salesch gilt als Pionierin der deutschen Gerichtsshow. Mit „Richterin Barbara Salesch“ löste sie Ende der 1990er Jahre einen Boom dieses TV-Genres aus. Nach einer längeren Pause kehrte sie 2022 auf den Bildschirm zurück und ist aktuell bei RTL mit „Barbara Salesch – Das Strafgericht“ zu sehen. Im Juni 2025 steht zudem ein Primetime-Special an: „Barbara Salesch – Der größte Prozess ihres Lebens: Die Tote im Rhein“ wird am 10. Juni ausgestrahlt. Das Format ist wie ein Krimi inszeniert und zeigt eine sechstägige Hauptverhandlung aus der Sicht der Vorsitzenden Richterin, die Salesch selbst verkörpert.
Barbara Salesch sieht im TV-Geschäft deutlich mehr Unsicherheit, kurzfristigen Erfolgsdruck und wirtschaftliche Zwänge als im Justizsystem, das durch staatliche Garantien und Unabhängigkeit geprägt ist. Ihre Erfahrungen machen deutlich, dass der Weg vor der Kamera oft härter ist als der auf der Richterbank.
Quellen:
Beitrags-Kommentare (0)