Commerzbank überrascht mit Gewinnsprung: Bester Jahresstart seit 2011

Commerzbank hat im ersten Quartal 2025 einen überraschend starken Gewinnsprung verzeichnet und damit den besten Jahresauftakt seit 2011 erzielt. Der Nettogewinn stieg um 12 % auf 834 Millionen Euro – deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit einem Rückgang auf 698 Millionen Euro gerechnet hatten[1][2]. Auch der operative Gewinn erreichte mit 1,2 Milliarden Euro einen Rekordwert, was einem Anstieg von 13 % gegenüber dem Vorjahr entspricht[3][4].

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

  • Nettogewinn: 834 Mio. € (+12 % gegenüber Vorjahr)
  • Operativer Gewinn: 1,2 Mrd. € (+13 %)
  • Umsatz: 3,1 Mrd. € (+12 %)
  • Netto-Provisionserträge: 1,0 Mrd. € (+6 %)
  • Netto-Zinserträge: 2,07 Mrd. € (leicht rückläufig)
  • Cost-Income-Ratio: 56 % (unter Zielwert von 57 %)
  • CET1-Quote: 15,1 % (hohe Kapitalausstattung)
  • Dividendenvorschlag: 0,65 € je Aktie (Vorjahr: 0,35 €)[5][4]

Gründe für den Gewinnsprung

  • Starke Provisionsgeschäfte: Insbesondere das Wertpapiergeschäft trug zu höheren Provisionserträgen bei.
  • Robustes Kreditbuch: Die Risikovorsorge blieb mit -123 Mio. € moderat, die Quote notleidender Kredite liegt bei nur 1 %[3][4].
  • Effizienzsteigerungen: Die Kostenquote wurde weiter gesenkt, trotz gestiegener Verwaltungsausgaben und Restrukturierungskosten.
  • Geringere Rückstellungen: Die Rückstellungen für Kreditausfälle fielen niedriger aus als von Analysten erwartet[6].

Ausblick und Strategie

Commerzbank bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr 2025 und plant einen Nettogewinn von rund 2,4 Milliarden Euro nach Restrukturierungskosten (2,8 Mrd. € vor Restrukturierung)[5][3]. Die Bank will weiterhin 100 % des bereinigten Jahresüberschusses an die Aktionäre zurückgeben – entweder als Dividende oder über Aktienrückkäufe. Für das laufende Jahr ist eine weitere Steigerung der Kapitalrückführung geplant, sofern die Aufsichtsbehörden zustimmen[3][6].

Hintergrund: Übernahmeversuch durch UniCredit

Die starken Zahlen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Commerzbank Übernahmeversuche durch den italienischen Bankkonzern UniCredit abwehrt. UniCredit hält bereits 9,5 % der Anteile, nach der deutschen Bundesregierung der zweitgrößte Aktionär, und hat von der EZB grünes Licht für eine Aufstockung auf bis zu 29,9 % erhalten[1][2].

Commerzbank hat mit einem überraschend starken Gewinnsprung und dem besten Quartalsergebnis seit 2011 ihre Position gestärkt – sowohl gegenüber Aktionären als auch gegenüber potenziellen Übernahmeinteressenten. Die Bank profitiert von einem robusten Provisionsgeschäft, einer soliden Kapitalbasis und einer konsequenten Effizienzstrategie[7][3][2].

Quellen:

  1. https://www.marketscreener.com/quote/stock/COMMERZBANK-AG-13057331/news/Commerzbank-Surprises-with-Profit-Surge-in-First-Quarter-49887618/
  2. https://www.reuters.com/business/finance/commerzbank-posts-surprise-profit-increase-it-fends-off-unicredit-2025-05-09/
  3. https://www.commerzbank.de/group/newsroom/press-releases/quarterly-figures-q1-2025.html
  4. https://www.investing.com/news/earnings/commerzbank-reports-13-profit-jump-driven-by-higher-revenues-commission-income-4035299
  5. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-05/65353225-commerzbank-q1-profit-up-net-interest-income-drops-adjusts-fy25-net-interest-income-outlook-020.htm
  6. https://www.businesstimes.com.sg/companies-markets/commerzbank-profit-unexpectedly-rises-boost-ceo-orlopp
  7. https://www.euronews.com/business/2025/05/09/commerzbank-reports-profit-surge-as-it-fends-off-unicredit-bid

 

Geschrieben von: redaktion

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